Weihnachtsgrüße und Neuigkeiten im Dezember 2016

Liebe Uganda-Freunde,

nach langer Krankheitsabwesenheit von 2 ½ Monaten in diversen Kliniken kehrt nun allmählich der Alltag wieder bei uns ein. Gerade noch rechtzeitig, Ihnen – wie gewohnt – vor Weihnachten ein paar Informationen über unsere Tätigkeiten in Uganda zukommen zu lassen.

Seit unserem Besuch in Uganda im April wurden vor allem Ideen für weitere und die Stabilisierung bestehender Projekte gesammelt. Die Umsetzung sollte hauptsächlich mit Frau Nakajigo bei ihrem Besuch im August ausgearbeitet werden. Aus o.g. Gründen konnte dieser nicht stattfinden, wird aber im April 2017 nachgeholt.

Wie im Reisebericht vom April bereits ausführlich beschrieben, waren in Uganda v. a. unsere Gespräche mit dem "Chairman" und seines Mitarbeiterstabes des Ortes Nkoni sehr eindrucksvoll. Das Interesse der Delegation galt zunächst der Vorstellung, zügig an Geld für dringend nötige Vorhaben zu kommen. Es waren keine einfachen Diskussionen, davon zu überzeugen, dass auch unsere Mittel begrenzt sind und wir angestrengt nach Sponsoren suchen müssen. Wichtig war uns auch aufzuzeigen, dass es eine Hand-in-Hand-Zusammenarbeit geben muss und wir Engagement und Eigeninitiative der Dorfbewohner erwarten, nicht nur einfach einseitiges"bezahlen". Primäres Problem im Dorf ist sauberes Wasser. (Gerade heuer gab es viel zu wenig Regen. Große Teile der Ernte gingen kaputt oder es ist gar nichts gewachsen).

Unser Angebot war, öffentliche Gelder zur Errichtung eines Dorfbrunnens zu akquirieren (in Arbeit!). Der bereits vom Verein installierte Brunnen liegt im Tal (deshalb nur wenige Meter tief und baukostengünstig), ist aber für viele Dorfbewohner dennoch einige Kilometer entfernt. Unsere Auflagen an den Chairman und sein Team waren, Standortmöglichkeiten, Gelände, Besitzumstände, Verantwortung/Betreuung und v. a. Kosten für dessen Installation in Erfahrung zu bringen. Diese Informationen im Detail fehlen bis heute, jedoch kam schon mehrfach die Aufforderung: "Ihr habt uns doch einen Brunnen versprochen, wann bekommen wir den endlich?"

Ähnlich erging es uns mit einem weiteren Wunsch, eines Dorfkindergartens. Unsere Vorgaben waren, Bedarf und Nutzer herauszufinden, ein Grundstück oder (lieber) ein bestehendes Gebäude zur Miete zu suchen, Eigentumsverhältnisse zu klären usw. Auch dies ist nur kryptisch erfolgt, die Aufforderung "wann bekommen wir jetzt endlich den Kindergarten" erfolgte mehrmals (s.o.).

Dies sind nur Beispiele für viele, viele dringend notwendige Maßnahmen. Weitere sind die kontinuierliche Schulspeisung und Renovierung der Butale Mixed Primary School, der St. Charles Lwanga School usw. usw. Alles steht und fällt natürlich mit GELD.

Die für den Verein jedoch brennendste Herausforderung - weil der eigentliche Vereinszweck "Aidswaisenkinderhilfe" - ist der laufende Betrieb des Aidswaisenhauses. Die Ausrichtung des gebauten "Begegnungszentrums" lag auf vielleicht 5 - 10 Bewohnern und von Zeit zu Zeit Veranstaltungen, Workshops, Hausaufgabenbetreuung etc. Dies hat sich im Laufe der Zeit vollkommen verändert. Ursache sind die katastrophalen und für uns kaum vorstellbaren Lebensbedingungen von vielen Kindern. So kommt es vor, dass ein Vater ein Kind in unser Projekt bringt, weil er nun in die Hauptstadt zum Arbeiten geht, Familien behaupten ein Kind gehöre nicht zu ihnen oder - wie im Oktober geschehen - zwei Kinder auf der Veranda des Hauses morgens schlafend unter dem Tisch gefunden werden, weil nun auch ihre Oma als letztes Familienmitglied verstorben ist.

Die derzeitige Situation im Begegnungszentrum ist unbefriedigend:

  • Die Belegung ist auf dauerhaft 35!! Personen gestiegen (die Kinder liegen zu dritt in einem Bett).
  • Die Ernte in diesem Jahr war durch Trockenheit extrem schlecht, was erhebliche Kosten für Ernährung nach sich zieht.
  • Es gibt für alle nur zwei Toiletten, eine Dusche und keine Waschbecken. Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden und die Pläne zur Erweiterung der Sanitäranlagen sind bereits in Auftrag gegeben.
  • Zum Ende des Jahres werden einige Kinder die Primary- bzw. Secondary-School abgeschlossen haben. Weiterführende Ausbildungen erhöhen die Kosten enorm. Nicht immer können Pateneltern diese Mehrleistungen übernehmen. Wir sind deshalb mit Frau Nakajigo im Gespräch, für jedes einzelne Kind eine optimale Lösung zu finden. Selbstverständlich muss der Verein die Mehrkosten hierfür tragen, was einen enormen Kraftakt darstellt und dementsprechend weniger Mittel für weitere Maßnahmen übrig bleiben.

Was ist noch passiert?

  • Erweiterung des Solarnetzes im Begegnungszentrum, was nun eine ausreichende Stromversorgung sicherstellt.
  • Finanzierung von Textbüchern für die Butale Mixed Primary School sowie Ausstattung einiger Kinder mit Schuhen.
  • Finanzielle und materielle Unterstützung der Krankenschwester in Nkoni.

Liebe Leser, dies ist ein Ausschnitt der deutsch-ugandischen Vereinsaktivitäten in 2016, diesmal nicht nur mit raschen Erfolgsergebnissen gekrönt. Dennoch ist viel Gutes passiert, wir konnten einige "Brände" löschen und vor allem: Wir bleiben weiter dabei und bündeln unsere Kräfte.

Wie bedanken uns für Ihr enormes Engagement das ganze Jahr über, aber auch ausdrücklich und herzlich bei der Verantwortlichen Frau Betty Nakajigo für die gute Zusammenarbeit und ihren unermüdlichen Einsatz, allen Schwierigkeiten gerecht zu werden und Ihren enormen Arbeitsaufwand in den unterschiedlichen Projekten.

Wir wünschen Ihnen allen eine friedliche und besinnliche Weihnachtszeit und ein gesundes und zufriedenes neues Jahr 2016

Ihre Renate Blank und Thomas Langsch im November 2016

Spendenkonto Hand in Hand für Uganda e. V.:
Volksbank Raiffeisenbank Dachau
IBAN: DE79 7009 1500 0001 5290 72
BIC: GENODEF1DCA

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